Episode 057
Wie das Modell von Schulz von Thun zur TA passt.
Das Kommunikationsquadrat von Friedemann Schulz von Thun
Die vier Seiten einer Nachricht. Vielleicht kennst du dieses Kommunikationsmodell. Es wurde vom deutschen Psychologen und Kommunikationswissenschaflter Friedemann Schulz von Thun entwickelt und besagt, dass eine Nachricht vier Aspekte hat bzw. haben kann:
- Sachinhalt
- Selbstoffenbarung
- Beziehungsaspekt
- Appell
Wir sprechen also sozusagen mit vier Mündern und hören mit vier Ohren. Das kann gelegentlich zu Schwierigkeiten in der Kommunikation führen.
Was hat das mit der Transaktionsanalyse zu tun?
Es gibt immer mal wieder Menschen, die denken, das Kommunikationsquadrat stamme aus der Transaktionsanalyse. Wir nehmen das als Anlass, uns in dieser Episode über dieses Kommunikationsmodell zu unterhalten und Bezüge zur TA herzustellen: zu Verträgen, Spielen, Transaktionen und zum Skript.
Und du?
Nutzt du das Kommunikationsquadrat mit den vier Seiten einer Nachricht? Wenn ja, wie?
Welche weiteren Bezüge (oder Widersprüche) zur TA siehst du?
Wir sind gespannt.
Lieber Jürg,
vielen Dank an dich und Christin Nierlich für diesen spannenden Podcast! Dieselbe Verknüpfung habe ich jüngst in meiner CTA-Prüfungsarbeit beleuchtet. Gerade im Coaching von Führungskräften hat sich die Kombination als sehr sinnvoll gezeigt. Weil das Modell des „Vierohrigen Empfängers“ dieser Zielgruppe aus gängigen Kommunikationsseminaren bekannt ist, kann ich hierüber sehr gut die Brücke zu den TA-Modellen aufzeigen und erreiche einen „Aha-Effekt“.
Viele Grüße
Gabriela
Liebe Gabriela
Vielen Dank für die Rückmeldung. Schön, hast du die selbe Verknüpfung gemacht. Und ich finde es eine gute Möglichkeit, das häufig bekannte Vier-Ohren-Modell zu nutzen, um Menschen abzuholen und dann die Brücke zur TA zu schlagen.
Lieber Gruss
Jürg
Danke! Wenn man mit dem Quadrat in die 3. Dimension geht, kann man beide Modelle wahrscheinlich gut miteinander verknüpfen – auch als Schaubild…
Vielen Dank für die Anregung, Regina. Hast du eine Idee, wie dieses verknüpfte Schaubild aussehen könnte?
Das finde ich ein spannendes Gedanken-Experiment. Danke für den Impuls!
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Selbstoffenbarung und die Beziehungsaussage eher vom kindlichen ich gesagt wird, der Appell eher von EL und eigentlich nur die Sachebene vom ER.
Das Kind muss sich der Zuneigung der Eltern sicher sein, da es noch nicht selbstständig ist. Das Kind fürchtet auch noch nicht die Konsequenzen der Selbstoffenbarung, „Kindermund tut Wahrheit kund“ sagt der Volksmund.
Ein Appell setzt voraus, dass man es besser weiß und den Gegenüber auffordert, gemäß dieser Wertvorstellungen zu handeln.
Die Sachebene ist neutral.
Was meint ihr?
Vielen Dank für deinen Kommentar und deine ergänzenden Anregungen, lieber Jean-Christoph.
Was du zu Selbstoffenbarung, Beziehungsaussage und Appell schreibst, stimmt wahrscheinlich in vielen Fällen. Und ich denke, dass sie auch aus den Anderen Ich-Zuständen gesendet werden können. So werden durchaus auch Appelle aus dem Kind-Ich gesendet, wenn es beispielsweise um die Befriedigung von Bedürfnissen geht.
Auf der anderen Seite können auch aus dem Eltern-Ich Selbstoffenbarungs- oder Beziehungsaussagen kommen.
Ich denke, die Sachebene lässt sich gut dem Erwachsenen-Ich zuordnen. Und ich meine aus dem Erwachsenen-Ich können auch Botschaften auf den anderen drei Ebenen gesendet werden.
Moin!
Danke für den Beitrag.
Ich nutze das Modell gern in Kommunikationsseminaren. Insbesondere im Ausland scheint es mir unbekannt zu sein.
Ich empfehle den Teilnehmenden, in wichtigen oder schwierigen Momenten die 4 Seiten beim Senden zu füllen, damit Fehlinterpretationen unwahrscheinlicher werden.
Gruß
Ingo
Vielen Dank für deinen Kommentar und die Ergänzungen, lieber Ingo