Episode 055
Über den Stroke-Magen, Stroke-Ernährungsgewohnheiten und den Stroke-Kühlschrank.
Zusammenfassung der Episode
Nahrung für den Hunger nach Anerkennung
Heute betreiben wir Ernährungsberatung.
Eric Berne hat die psychologischen Grundbedürfnisse „Hunger“ genannt. Strokes sind die Nahrung für den Hunger nach Anerkennung. Wir gehen in dieser Episode der Frage nach, wie wir uns mit Strokes ernähren und den Hunger nach Anerkennung stillen.
Der Stroke-Magen
Der physische Magen braucht immer wieder neue Nahrung. Es reicht nicht, einmal den Magen zu füllen und das reicht dann für den Rest des Lebens. Genauso läuft es mit Strokes. Wir haben ein Art Stroke-Magen. Dieser braucht immer wieder Strokes. Kriegt er zu wenig davon, dann macht sich der Anerkennungshunger in irgendeiner Form bemerkbar. Möglicherweise aktivieren wir beispielsweise unsere Skriptmuster, um zu Strokes zu kommen.
Besser ungesunde Strokes als gar keine
Wenn der Hunger zu stark ist, ernähren wir uns lieber von wenig nahrhaften oder sogar ungesunden Strokes, als gar keine zu bekommen. Also besser eins auf die Mütze kriegen, als gar nicht wahrgenommen werden.
Nährwert der Strokes
Leonhard Schlegel (Die Transaktionale Analyse) nimmt die Idee von David Kupfer auf, dass Strokes unterschiedlich intensiv sind. Er veranschaulicht das, indem er schreibt, ein freundlichs „Guten Tag!“ habe vielleicht den Wert von 5 Stroke-Einheiten. Kommt dies von einer verehrten Person, sind es möglicherweise 10 Stroke-Einheiten. Und eine herzliche Umarmung wären dann 100 Stroke-Einheiten.
Um in unserem Bild zu bleiben, heisst das, der Nährwert der Strokes variert. Erhalte ich eine herzliche Umarmung, dann brauche ich weniger Gutentags, um den Hunger nach Anerkennung zu stillen.
Stroke-Ernährungsgewohnheiten
Negative Strokes vergiften den Magen. Es braucht dann viel mehr an Positivem, um das wieder aufzuwiegen. Und wir können uns auch an ungesunde oder sogar giftige Ernährung gewöhnen. Stewart und Joines sprechen vom Lieblings-Stroke-Quotienten. Dieser eher komplizierte Begriff meint nichts anders als die Nahrung, an die wir uns gewöhnt haben, der Mix aus Strokes, der uns vertraut und bekannt ist.
Was wir nicht kennen oder was wir uns nicht gewohnt sind, filtern wir aus. Wir neigen dazu, nur diejenigen Arten von Strokes zu uns zu nehmen, die wir kennen. Gehen wir also symbolisch durch den Stroke-Laden, dann übersehen wir die Regale mit den Strokes, die uns fremd sind. Dafür gehen wir schnurstraks dorthin, wo es die vertrauten Strokes gibt. Und mit diesen ernähren wir uns weiter – egal ob sie gesund sind oder nicht.
Ernährungsumstellung
Es ist möglich, die Arten der Strokes, mit denen du dich ernährst zu verändern. Genauso wie eine physische Ernährungsumstellung braucht auch eine „Strokeumstellung“ Zeit. Ein neuer Umgang mit Strokes ist ein Training. Dabei ist es gut, zu schauen, wo die Leute sind, wo ich ein neuer Umgang mit Strokes einüben kann. Hier bieten TA-Ausbildungsgruppen eine gute Möglichkeit.
Der Stroke-Kühlschrank
David Kupfer spricht von einer Stroke-Bank. In unserem Beispiel wäre das ein Stroke-Kühlschrank. Wir können da Strokes für eine gewisse Zeit hineinlegen und sie später noch einmal zu uns nehmen. Sowohl positive, als auch negative Strokes können wir uns für später aufheben. Wir nehmen sie dann irgendwann aus dem Kühlschrank, um sie zu uns zu nehmen.
Fragen zu deiner Stroke-Ernährung
- Wie ernährst du dich mit Strokes?
- Welche Strokes magst du gerne? Welche nicht?
- Welche Strokes bleiben in deinem Filter hängen? Welche kommen tatsächlich im Magen an?
- Welche Strokes befinden sich in deinem Kühlschrank? Welche nicht?