Episode 060
Im ersten Teil unserer Serie zum Thema Passivität erhältst du einen ersten Überblick und erfährst, was eine niederländische Möwe damit zu tun hat.
Passivität
Heute starten wir eine fünfteilige Serie zum Thema Passivität. In der Transaktionsanalyse.
Jacqui Schiff und ihr Mann Morris behandelten psychotische Jugendliche. Sie und später auch einige ihrer Kinder haben im Zusammenhang mit ihren Erfahrungen wertvolle Beiträge zur Transaktionsanalyse beigetragen, die unter dem Überbegriff „Passivität“ zusammengefasst sind und nicht nur für die Arbeit mit Psychosen Bedeutung haben. Es geht dabei um die Frage
wie Menschen ihre Probleme und Herausforderungen nicht oder nicht effektiv angehen.
Übersicht
Du folgende Grafik zeigt eine Übersicht über die verschiedenen Aspekte der Passivität. Unten sind die einzelnen Begriffe kurz erklärt. In den nächsten folgen werden wir darauf detaillierter eingehen.
![Passivität (Transaktionsanalyse)](https://transaktionsanalyse.online/wp-content/uploads/passivitaet-1024x726.png)
Schlüsselbegriffe
Symbiose
Schiffs sprechen von einer Symbiose, wenn sich zwei oder mehr Menschen so verhalten, wie wenn sie zusammen eine ganze Person wären. Schiffs betrachten alle Spiele als Folge ungelöster Symbiosen. Menschen gehen Herausforderungen unter anderem nicht aktiv an, weil sie ihre Symbiosen aufrechterhalten wollen.
Bezugsrahmen
Nach Leonhard Schlegel umfasst der Bezugsrahmen die Bedeutung, den Sinn und den Wert, den jemand dem, was ihm begegnet, zuordnet. Schiffs sagen, man könne sich den Bezugsrahmen als einen Filter vor der Realität vorstellen. Die Festigung des Bezugsrahmens ist neben der Aufrechterhaltung von Symbiosen der zweite Grund für Passivität.
Redefinieren
Werden äussere oder innere Gegebenheiten nicht zur Kenntnis genommen, verzerrt wahrgenommen oder in ihrer Bedeutung falsch eingeschätzt, sprechen Jacqui Schiff und ihre Mitarbeiter von Redefinition. Sie unterscheiden dabei zwischen inneren Redefinitions-Prozessen und externen Erscheinungen.
Discounten
Wenn jemand discountet, nimmt er unbewusst Informationen, die für eine Lösung eines Problems relevant sind, nicht zur Kenntnis.
Grandiosität
Jeder Discount wird von Grandiosität begleitet. Es handelt sich dabei um eine unrealistische Überschätzung irgendeines Aspekts.
Denkstörungen
Nach Ken Mellor und Eric Schiff erfolgen Denkstörungen in Form des Überdetaillierens, der Übergeneralisierung oder beider. Leonhard Schlegel meint, vermeidende Denkprozesse wäre eine bessere Bezeichnung.
Passive Verhaltensweisen
Die Folge des inneren Redefinierens ist passives Verhalten. In den passiven Verhaltensweisen (Nichtstun, Überanpassung, Agitaion, Gewalt oder Selbstbeeinträchtigung) zeigt sich, dass es jemand vermeidet, anstehende Probleme eigenständig zu lösen.
Redefinitions-Transaktionen
Weitere äussere Anzeichen für das Redefinieren sind die tangentiale Transaktion (Reaktion bezieht sich auf ein anderes Thema als der Stimulus) und die blockierende Transaktion (Definition der Frage oder des Sachverhalts wird in Frage gestellt).
Vielen Dank für eure Podcasts!
Mir helfen besonders eure Beispiele und Reflexion mit TA Begriffen die TA Themen zu verstehen. Wann ihr mit TA Sprache unterschiedliche Situationen beschreibt. Zum Beispiel in diesem Podcast: wo eine Situation mit den kleinen und grossen Möwe und mögliche Abwertung..
Oder in anderer Situation beschreibt Jürgen die Möwe, die den Berg von den Muschel sammelt, weil sie vermutet, dass andere so von ihr erwartet, als Überanpassung.
Gerne werde ich eure Podcasts weiter hören und lernen. Nochmals vielen Dank!!!
Vielen Dank für deine Rückmeldung, liebe Olga. Schön, dass dir unser Podcast gefällt und dir beim Erfassen von TA-Begriffen hilft.